"Rousseau auf der Zollwerttreppe" - Gesine Frank

6-teilige Arbeit im Außenraum
Ort: Kibbelstegbrücke

Die Arbeit thematisiert den Augenblick der Grenzüberschreitung bzw. des Eindringens des Fremden - hier in Form von visuellen Reizen - in unseren Mikrokosmos. Gemeint ist sowohl der Fremde wie das Fremde, bei dessen Berührung wir zwischen Ablehnung, Toleranz, Interaktion oder Integration wählen können. Gesine Frank lädt die Besucher ein, diese verschiedenen Reaktionen und Grenzöffnungen in der Auseinandersetzung mit "fremder", moderner Kunst zu reflektieren. Gewählt hat sie hierfür den malenden Zöllner Henry Rousseau (Frankreich, 1844-1910), der mit seinen bunt-mysteriösen und "naiv" gemalten Dschungelbildern Weltruhm erfuhr. Ihr "Experiment" ist in sechs Stufen (Tafeln) aufgebaut, in denen Rousseau und die Künstlerin selbst jeweils unter anderen Aspekten der Bewertung in Beziehung zum Betrachter treten. Dabei kokettieren die Tafeln auch mit der Rolle des Künstlers als "der Wilde", wobei "wild" wahlweise als stilisiert naiv oder bedrohlich unberechenbar interpretiert werden kann. In Franks Arbeit spielt die sog Zollwerttreppe - die bei der Zollabfertigung übliche Ermittlungsmethode - eine zentrale Rolle.

Gesine Frank, geb. 1965, lebt in Porta Westfalica

 

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